Auf unserer Anlage gibt es einen Bouleplatz, auf diesem können bis zu 5 Partien gleichzeitig gespielt werden.

Hier sind die neuen Pétanque-Regeln vom 5. April 2021.

 

Was ist Pétanque und wie funktioniert es?

Pétanque ist ein dem Boule-Spiel zugeordneter Präzisionssport. Dabei versuchen zwei Mannschaften, eine bestimmte Anzahl von Kugeln so nahe wie möglich an eine vorher ausgeworfene Zielkugel zu werfen. Im Wettkampf stehen sich jeweils drei Spieler (Triplette), zwei (Doublette) oder nur einer (Tête-à-tête) gegenüber.

Gespielt wird auf jedem Gelände; ein ebenes, glattes Spielfeld oder Banden wie bei der italienischen Variante Boccia bzw. bei der Bowls-Variante sind nicht erforderlich. Wenn in abgegrenzten Feldern gespielt wird, müssen diese Spielfelder bei Meisterschaften 15×4 m betragen, mindestens aber 12×3 m groß sein. 

Formationen
Beim Pétanque stehen einander immer zwei Formationen gegenüber, jede verfügt über die gleiche Anzahl Kugeln. Folgende Formationen sind üblich:

1 Spieler gegen 1 Spieler (tête à tête) – 3 Kugeln pro Spieler (6 Kugeln)
2 Spieler gegen 2 Spieler (doublette) – 3 Kugeln pro Spieler (12 Kugeln)
3 Spieler gegen 3 Spieler (triplette) – 2 Kugeln pro Spieler (12 Kugeln).

Beim Training, beim freien Spiel und beim Supermêlée spielen auch unterschiedliche Formationen gegeneinander. Für die besondere Situation, dass 7 Pétanque-Spieler aufeinandertreffen, gibt es den sogenannten Berliner.

Aufnahmen
Das Spiel ist in Spielabschnitte, sogenannte Aufnahmen unterteilt. In jeder Aufnahme wird zunächst die Zielkugel geworfen, anschließend spielen beide Mannschaften nach einer besonderen Reihenfolge all ihre Kugeln – es sei denn

  • ein Team hat 13 Punkte erreicht und die andere Mannschaft hat keine Kugeln mehr
  • die Zielkugel ist ins Aus gegangen

Zu Beginn des Spiels wird durch Auslosen ermittelt, welche Mannschaft das Spielgelände aussuchen darf und als erstes die Zielkugel wirft (das Aussuchen des Spielfeldes erübrigt sich, wenn, wie auf manchen Turnieren, Spielfelder zugewiesen werden).
Ein beliebiger Spieler der so ermittelten Mannschaft zieht einen Wurfkreis oder legt einen Wurfkreis aus Vollmaterial auf die Erde. Aus diesem Kreis wirft nun ein Spieler derselben Mannschaft die Zielkugel auf 6 bis 10 m.

Derjenige Spieler, der den Kreis zieht und die Zielkugel wirft, und der die erste Kugel wirft, kann, aber muss nicht derselbe sein.

Nach dem Auswerfen der Zielkugel:

wirft nun ein Spieler derselben Mannschaft eine Kugel in Richtung Zielkugel
dann wirft ein Spieler der anderen Mannschaft eine Kugel in Richtung Zielkugel.

Es muss immer ein Spieler der Mannschaft, die weiter von der Zielkugel entfernt ist, eine Kugel werfen.
Hat eine Mannschaft keine Kugeln mehr, kann die andere Mannschaft die noch nicht geworfenen Kugeln spielen.
Am Ende einer Aufnahme erhält die Mannschaft Punkte, deren Kugel am nächsten an der Zielkugel liegt. Sie erhält so viele Punkte wie sie Kugeln hat, die näher an der Zielkugel liegen als die beste Kugel des gegnerischen Mannschaft. Es können also maximal 6 (bzw. beim Tête-à-tête 3) Punkte pro Aufnahme erzielt werden.

Für den Fall, dass die Zielkugel auf verbotenes Gelände (ins Aus) gelangt:

  • Haben beide Mannschaften noch nicht gespielte Kugeln oder keine Kugeln mehr, erhält keine Mannschaft einen Punkt (Null-Aufnahme)
  • Hat nur eine Mannschaft noch nicht gespielte Kugeln, so zählen diese je einen Punkt
  • Kugeln, die im verbotenen Gelände liegen oder überqueren, sind ungültig

Dann beginnt die nächste Aufnahme. Es beginnt die Mannschaft, die den Punkt gemacht hat. Diese zieht oder legt zunächst den Wurfkreis um die Stelle, an der am Ende der vorherigen Aufnahme die Zielkugel lag, wirft aus diesem die Zielkugel sowie die erste Kugel. Diese und weitere Aufnahme verlaufen ansonsten wie die erste Aufnahme.

Ende des Spiels
Eine Begegnung geht, wenn keine Zeitbegrenzung für die Veranstaltung gilt, bis 13 Punkte. Es werden also mindestens drei Aufnahmen (im Tête-à-Tête 5 Aufnahmen) gespielt. "Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Vorrunden- (‚poules‘) oder die Entscheidungsspiele (‚cadrage‘) nur bis zum Erreichen von 11 Punkten zu spielen."

Zeitregeln
Ein Pétanque-Spiel ohne Zeitbegrenzung kann in Ausnahmefällen mehrere Stunden dauern; vor allem, wenn mehrere Null-Aufnahmen gespielt werden. Die Pétanque-Regeln bestimmen lediglich ein Zeitlimit von einer Minute zwischen dem Wurf der Zielkugel und dem der ersten Kugel, sowie den dann folgenden Kugeln. Wird gemessen, beginnt die Zeit nach diesem Vorgang zu laufen. Für das evtl. Suchen einer nicht auffindbaren Zielkugel stehen maximal fünf Minuten zur Verfügung.

Der Veranstalter kann eine Zeitbegrenzung beschließen. Diese sieht in der Regel eine bestimmte Zeit, zuzüglich einer oder zwei weiterer Aufnahmen vor. Nach Ablauf der Zeit wird in der Regel die laufende Aufnahme zu Ende gespielt, dann die zusätzliche(n) Aufnahme(n). Bei einem Punktegleichstand wird in der Regel eine weitere Aufnahme gespielt.

Messen mit der Tirette
Wenn unklar ist, welche Kugel am nächsten ist, wird gemessen. Da dieses für den Spielverlauf und die Punktevergabe von entscheidenden Bedeutung sind, ist das Messen genau geregelt.

Zunächst obliegt das Messen "dem Spieler, der die letzte Kugel gespielt hat oder einem seiner Mitspieler." Danach hat ein Spieler der gegnerischen Mannschaft das Recht nachzumessen, im Zweifel wird ein Schiedsrichter hinzugebeten. Das Messen muss mit geeigneten Messgeräten erfolgen, jede Mannschaft muss ein Messgerät haben. Das Messen mit den Füßen ist beim offiziellen Wettkampf ausdrücklich verboten.

Gemessen wird in der Regel mit einem Maßband. Ist der Abstand damit nicht feststellbar, wird eine Tirette verwendet, ein Gliedermaßstab mit ausschiebbarer Zunge. Sie wird herausgeschoben und zwischen die zu messenden Kugeln und die Zielkugel gehalten, wobei die Zunge Richtung Zielkugel zeigt. Dieser Vorgang wird für alle fraglichen Kugeln ausgeführt. In der Regel lässt sich dadurch die Punktkugel ermitteln. Ist dies nicht möglich, kann mit einem Zirkel gemessen werden, der auch zum Einsatz kommt wenn nicht anders gemessen werden kann.

Haben zwei gegnerische Kugeln den gleichen Abstand zur Zielkugel oder berühren beide diese, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Beide Mannschaften haben keine Kugeln mehr, dann ist dies eine Null-Aufnahme.
  • Nur eine Mannschaft hat noch Kugeln, dann werden diese noch gespielt.
  • Beide Mannschaften haben noch Kugeln, dann spielt zunächst die Mannschaft, die die letzte Kugel geworfen hat, noch einmal, dann die andere. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis eine Mannschaft den Punkt hat, nur noch eine Mannschaft Kugeln hat (dann wird nach Nr. 2 verfahren).


Dieselben Regeln werden sinngemäß angewandt, wenn alle geworfenen Kugeln auf dem Feld (auf verbotenem Gelände) liegen.

Verschiebt ein Spieler eine Spiel- oder Zielkugel beim Messen, so geht der Punkt an den Gegner. Verschiebt ein Schiedsrichter eine Kugel, so entscheidet er nach bestem Wissen und Gewissen. Dazu ist es sinnvoll, sich vor dem Messen einen Eindruck zu verschaffen.

Schiedsrichter
Zur Leitung offizieller Wettbewerbe werden Schiedsrichter eingesetzt, die die strikte Einhaltung der Spielregeln und der begleitenden Bestimmungen überwachen. Sie können Spieler und Mannschaften vom Wettbewerb ausschließen. Außerdem sollen sie "Zuschauer […], die durch ihr Verhalten den Anlass zu Zwischenfällen auf dem Spielgelände geben“, dem zuständigen Nationalen Komitee melden, das wiederum das Verbandsgericht einschaltet.

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